Samstag, 8. Februar 2014

gehirn und wissen


wissenmachtschaft, 2006



das bild für blog 7 zeigt die mit stacheldraht eingezäunte fassade des bundeshauses und ist zugleich ein wortspiel.

in blog 6 habe ich mit dem thema kreativität viele unser gehirn betreffende begriffe wie dopamin, emotion, intuition, belohnungssystem, glück, limbisches system, „unbewusstes emotionszentrum“, stress und lernen kurz angeschnitten. 

sehen, erfühlen von bildern und erleben von kunst sind an gehirnprozesse gekoppelt. dies fordert uns unweigerlich dazu auf, mehr über diese abläufe in unserem gehirn zu lernen und zu verstehen.

ich werde, wie in früheren blogs angekündigt, von blog zu blog immer tiefer in die materie von gehirn, bewusstsein, unterbewusstsein und damit der quantenphysik eintauchen.

unser gehirn wiegt nur 1.4 kilogramm, ist aber das komplexeste organ mit einer weisheit aus 500 millionen jahren evolution. es ist immer eingeschaltet und steuert und reguliert alle körperfunktionen.

das gehirn besteht aus 2 hälften (hemisphären), welche durch den balken (corpus callosum) verbunden sind. früher ordnete man jeder hemisphäre spezifische funktionen zu. neuere untersuchungsmethoden zeigen aber, dass beide hälften ihre inhalte austauschen und ergänzen, also zusammenarbeiten. die gehirnleistung wird dadurch grösser.

bei musik zum beispiel verarbeitet die linke hälfte die tonelemente , die rechte die „melodie“. das resultat ist dann musik. einzelheiten in einem bild sehen wir links, das ganze bild rechts.
wir müssen uns somit von der vorstellung lösen, dass logik links und emotion/kreativität rechts entsteht. der mensch fühlt, denkt und handelt ganzheitlich dadurch, dass beide hemisphären sich austauschen. 

das gehirn  enthält ca. 100 milliarden neuronen (nervenzellen, vergleichbar mit der anzahl sterne in der milchstrasse).
ein neuron ist eine komplexe chemische fabrik, ein mikrokosmos. in jedem zellkern dieser neuronen sind alle 35‘000 gene des individuums enthalten. jedes neuron ist ein spezialist an seinem spezifischen ort, arbeitet aber immer in gruppen.

jedes neuron ist mit bis zu 10‘000 synapsen mit anderen neuronen verbunden. 60 billionen solcher kontaktstellen = synapsen gibt es im cortex. an diesen synapsenspalten findet die chemische übertragung mittels neurotransmitter und neuromodulatoren statt (wie zum beispiel mit hilfe des im letzten blog besprochenen botenstoffs dopamin).

es bilden sich während des ganzen lebens dauernd neue neuronen und synapsen, welche sich neu verschalten. dieser vorgang heisst neuroplastizität und ist beim lernen sehr wichtig. verminderte hirnleistung hat nichts mit dem alter zu tun, sondern ist abhängig vom training!

unser erleben, lernen, verhalten und damit unser bewusstsein und unsere identität, basieren auf dieser vernetzung der neuronen und ihren erregungsmustern. 

neuronen sind die atome der wahrnehmung und führen zu bewusstsein und wissen.

schafft wissen mehr macht? wie machtvoll ist wissenschaft? wer führt und leitet die wissenschaft in auch gerade ethischen bahnen?

quellen: christof koch, norbert herschkowitz, klaus grawe

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